Allgemeines:
Farbstoffbeizen (Wasserbeizen,
Lösungsmittelbeizen mit Spiritus oder Aceton, Öl- oder
Rustikalbeizen, Wachsbeizen ...)
• Eignung für alle
Holzarten, alle Farbstoffbeizen liefern aber ein negatives Beizbild.
Das fällt insbesondere bei gefladerter Maserung auf, wenn
das helle Frühholz viel breiter ist, als das dunkle Spätholz
(schnelles Wachstum).
• Alle Farbtöne sind
möglich und i.d.R. untereinander mischbar.
• Farbstoffbeizen können
insbesondere durch UP-Lacke (!) angelöst
werden (technische Merkblätter beachten!), weil lediglich
fertige Farbstoffe (Pigmente) auf der Oberfläche aufgelagert
werden. Dadurch sind Farbstoffbeizen auch weniger kratzfest; kratzfeste
KF-Beizen haben bereits ein lackartiges Bindemittel zur Erhöhung
der Kratzfestigkeit.
Positivbeizen
(Nadelholzbeizen)
• Eignung für alle Nadelhölzer
sowie etwas geringer im Kontrast mit Eiche, Esche und Kirschbaum
(hoher Ligninanteil in den Zellwänden)
• Die bisher möglichen etwa 16 Farbtöne
(Rot, Gelb, Grün, Blau, Violett, Schwarz und Brauntöne)
sind untereinander mischbar und durch Zusatzmittel aufhellbar.
• Ergiebigkeit der Positivbeizen:
4-8 m2/Ltr. (70-140 g/m2)
Kombinationsbeizen
sind in der Fachliteratur eine Kombination aus Farbstoffbeizen und
klassischem Echtbeizen. Im Fachhandel werden hingegen Kombinationen
aus Farbstoffbeize und Überzugsmittel als Kombinationsbeize
bezeichnet.
Vorbehandlung:
• Putzen, Schleifen (NH:
100-120er Körnung, Laubhölzer 150-180er Körnung)
• unbedingt Wässern,
damit sich die eingedrückten Fasern aufstellen und abgeschliffen
werden können! (außer bei Wachs- und Ölbeizen,
weil sie das Holz nicht aufquellen, sowie beim klassischen Räuchern
mit Ammoniak)
• Harzhaltige Hölzer vorher entharzen
Beizauftrag:
(Achtung: Schüsseln und Pinselzwingen aus Metall können
rosten und führen dabei leicht zu Farbfehlern!!!)
klassischer Streichauftrag:
Nadelholzbeize satt mit flachen Beizpinsel zuerst in Längs-,
dann in Quer- und schließlich noch mal in Längsrichtung
auftragen.
Nach 1?2 Minuten überschüssige Beize mit einem sauberen,
trockenen Vertreiberpinsel in Faserrichtung egalisieren. Ein leichter
Beizüberschuss bleibt gleichmäßig verteilt auf
der Fläche, damit sich der positive Beizeffekt gut entwickeln
kann.
Spritzen:
Nadelholzbeize gleichmäßig satt in Längsrichtung
spritzen, nach 1-2 Minuten mit dem Vertreiberpinsel egalisieren.
Man kann mit viel Übung auch die Beize so trocken spritzen,
dass die Fläche gleichmäßig feucht ist, aber nicht
mehr vertrieben werden muss (ergibt einheitliche, fleckenfreie
Positiveffekte).
Trockenzeiten
/ Endbehandlung:
Mit Wurzelbürste trockenen Beizüberschuss auf der Oberfläche
entfernen, glätten; dann Überzugsmittel auftragen.
• Farbstoffbeize trocknet
je nach Lösungsmittel: Lösungsmittelbeize 2 Std., Wasserbeize
6 Std., Wachsbeize 10Std. (technische Merkblätter beachten),
Lackverträglichkeit besonders bei UP-Lacken prüfen (techn.
Merkblätter)!
• Positivbeize ist nach
30 Minuten staubtrocken und nach ca. 6-12 Stunden (über Nacht)
lackierbar. Die Trocknung darf nicht durch Luftbewegung
und Temperaturerhöhung (Fön) beschleunigt werden: Der
Positiveffekt benötigt Zeit, um sich zu entwickeln.
• Echtbeizen bei Eiche
und Nussbaum braucht etwa 12 Std. Entwicklungszeit, Doppelbeizen
(Vor- und Nachbeizen) sogar bis 24 Std.
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